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Letzte Änderung:
17.04.2023, 16:29
Startseite > Bibel - neu gelesen > Thomas-Evangelium > 39 - Die Pharsäer und Schriftgelehrten ... 

(39) Jesus sprach: Die Pharisäer und Schriftgelehrten empfingen die Schlüssel der Erkenntnis; sie verbargen sie (die Schlüssel) und kamen nicht hinein und die, die hineinkommen wollten, ließen sie nicht. Ihr aber werdet klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.

In allen Religionen scheitern viele Lehrer an einer allzu menschlichen Eigenart, ihren Schülern und Anhängern mehr aufbürden zu wollen als sie selbst bereit sind zu tragen. Zusätzlich wird religiöse Lehre von gewissen Leitern zum eigenen Vorteil ausgelegt. Im Vordergrund steht oft bei ihnen, wie mit Macht und Würden über die unterwürfigen Gläubigen geherrscht werden kann. Wenn gläubige Eiferer der Hierarchie in einer Religionsgemeinschaft dienen, dann sind sie gern gesehen. Sie werden sogar ermutigt, wenn sie zur Stärkung der Macht instrumentalisiert werden können. Wird allerdings von christlichen Eiferern gefordert, das Verhältnis von Arm und Reich stärker zu regulieren, womöglich eingerichtete Hierarchien zu ändern, dann werden  sie von Vorgesetzten mit taktischer Finesse oder ganz brachial ausgegrenzt. Es kümmert dann wenig, dass der eigentliche Zweck der Lehre leidet, Hauptsache die eigenen Machtstrukturen stimmen und werden nicht geschmälert.
Johannes 15.22 lautet: "Wenn ich nicht gekommen wäre und hätte es ihnen gesagt, so hätten sie keine Sünde; nun aber können sie nichts vorwenden, ihre Sünde zu entschuldigen.  Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie es gesehen und hassen doch beide, mich und den Vater. Doch dass erfüllet werde der Spruch, in ihrem Gesetz geschrieben: Sie hassen mich ohne Ursache."
Von seinen Jüngern, vorwiegend Menschen einfacher und ärmlicher Abstammung, erwartete Jesus mehr Lauterkeit und Einfühlungsvermögen als von geschulten Schriftgelehrten und Pharisäern. Die Leiter der heutigen Zeit (Priester, Bischöfe, Päpste) sollten sehr gut überlegen, wie sie wirken wollen.