Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr fastet, werdet ihr euch Sünde erzeugen, und wenn ihr betet, wird man euch verurteilen, und wenn ihr Almosen gebt, werdet ihr euren Geistern Böses antun. Und wenn ihr in alle Länder hineingeht und in den Gegenden reist, so esset, wenn sie euch aufnehmen, was sie euch vorsetzen werden! Heilt die Kranken, die unter ihnen sind! Denn was in euren Mund hineinkommen wird, wird euch nicht verunreinigen; aber was aus eurem Mund herauskommt, das wird euch verunreinigen.

Diese Ratschläge besagen schlicht und einfach, die Jünger sollen sich bemühen, dass zu tun was aus der Situation heraus notwendig ist und sie aus eigener Überzeugung leisten wollen. Sie sollen nicht heuchlerisch zum Gebet aufrufen, wo praktische Hilfe notwendig wäre und keine Almosen geben, um ihr eigenes Image zu pflegen. Sie schaden damit ihrer Seele. Sie sollten heutzutage in den Gesellschaften, für gerechte Ordnungsstrukturen eintreten, die nicht nur den Mächtigen nutzen, sondern auch dem arbeitenden Menschen ein ausreichendes Einkommen für seinen Lebensunterhalt zugestehen.
Papst Benedikt XVI. sagt zu dem Thema Dienen und Geben in seinem Buch „Jesus von Nazareth“, es wäre von jedem soviel zu leisten, wie ihm möglich und daher auch aufgegeben ist. Ein hervorragender Denkansatz!
Wenn wir uns dazu noch einige passende Gleichnisse aus der Lehre von Jesus in Erinnerung rufen - die Geschichte vom Samariter, dem Arbeiter im Weinberg, vom Schulden vergeben – dann empfinden wir noch eindringlicher, welche Lauterkeit die Lehre der Nächstenliebe vom Menschen einfordert. Nicht Reinheitsgebote stehen bei Jesus im Vordergrund, sondern ehrliches, aufrichtiges Verhalten gegenüber jedem Mitmenschen.